

Im Fokus steht vor allem GPT-5: Der Launch sorgte für reichlich Aufruhr, schnelle Änderungen und viel Nutzer-Feedback. Dazu kommen Grok Imagine mit fragwürdigen Bildern und Videos, neue Funktionen für Gemini, ein überraschendes Kaufangebot von Perplexity für Chrome und Youtubes Pläne zur Altersabschätzung per KI. Hier ist die ganze Story — klar, kritisch und auf den Punkt.
Inhaltverzeichnis
Toggle1. Chaos bei OpenAI nach dem GPT-5-Launch
Der Start von GPT-5 hat nicht nur Euphorie erzeugt, sondern auch schnell eine Gegenbewegung. Jeden Tag kamen neue Infos von Sam Altman per Tweet: Limits, Modellauswahl, Reaktionen auf User-Feedback. Viele User fanden, dass das ältere GPT-4o besser zu ihren Bedürfnissen passte — doch die Auswahlmöglichkeit war zunächst weg. Das führte zu erheblicher Kritik.
OpenAI reagierte: Für Plus-Nutzer wurde das alte Modell rasch wieder eingeblendet, Limits wurden erhöht und die ursprünglich geplante völlige Abschaffung der Modellauswahl rückgängig gemacht. Statt nur GPT-5 gibt es jetzt wieder Optionen wie Auto, Fast, Thinking und GPT-4o.
Besonders ärgerlich sind Berichte über das GPT-5-Pro-Modell: Nutzer berichten, dass das Modell bei komplexen Reasoning-Aufgaben minutenlang „nachdenkt“ und dann gar keine Antwort liefert — teils über 30 Minuten. Für ein Premium-Modell, das Geld kostet, ist das inakzeptabel. Ob die Modellauswahl jetzt stabil bleibt oder ob ältere Varianten wie O3 oder Mini wieder zurückkommen, bleibt abzuwarten.
Was lernt man daraus?
- Schnelle Iteration ist gut — aber umfangreichere Beta-Tests mit normalen Nutzern hätten viele Probleme früher aufgedeckt.
 - Nutzererwartungen sind unterschiedlich: Ein Modell kann nicht gleichzeitig für alle Anwendungsfälle optimal sein.
 
2. Grok Imagine: Bild- und Video-Generator mit „Spicy Mode“
XAI (Grok) hat mit Imagine eine neue Bild- und Videoerzeugung für SuperGrok- und Premium-Plus-Abonnenten eingeführt. Die Resultate sind solide, aber nicht bahnbrechend. Problematisch ist der sogenannte „Spicy Mode“, der explizit grenzwertige bzw. anzügliche Inhalte erzeugen kann.
Besorgniserregend: Grok prüft offenbar nicht stringent, ob hochgeladene Bildvorlagen rechtlich genutzt werden dürfen. Theoretisch können so Fotos realer Personen in sexualisierte Darstellungen umgewandelt werden — ein Risiko für Persönlichkeitsrechte und schwer zu löschende Inhalte im Netz. Mein Rat: Vorsicht beim Posten eigener Bilder, besonders wenn man öffentlich steht.
3. Gemini: Persönlicher Kontext und temporäre Chats


Google verbessert Gemini mit zwei sinnvollen Features: persönlichem Kontext (Memory) und temporären Chats. Nutzer können Gemini erlauben, bestimmte Informationen zu speichern — etwa Projekt-Details oder bevorzugten Antwortstil. Diese Daten lassen sich jederzeit bearbeiten oder löschen.
Temporäre Chats verschwinden nach spätestens 72 Stunden, tauchen nicht im Verlauf auf und werden nicht für das Training genutzt. Praktisch für sensible oder einmalige Unterhaltungen.
4. Größeres Kontextfenster für Cloud-Modelle


Für Entwickler wichtig: Das Cloud-4-Modell bietet jetzt in der API ein Kontextfenster von bis zu einer Million Tokens — fünffach so viel wie zuvor. Das ist ein Gamechanger für große Coding-Projekte mit Hunderten von Dateien, weil die KI so auf den gesamten Projektcode gleichzeitig Bezug nehmen kann.
5. Perplexity bietet 34,5 Milliarden für Chrome


Überraschend: Die Such-KI Perplexity hat angeblich 34,5 Milliarden US-Dollar für Googles Browser Chrome geboten — obwohl Perplexity selbst ~14 Mrd. wert sein soll. Hintergrund ist ein Gerichtsurteil in den USA, das Alphabet ein Monopol im Suchmarkt vorwirft und vorschlug, Chrome zu verkaufen. Praktisch ist das Angebot wohl wenig realistisch; Experten schätzen den Wert von Chrome deutlich höher.
6. YouTube will Alter von Usern per KI schätzen


YouTube plant in den USA, das Alter der Nutzer per KI aus dem Nutzerverhalten zu schätzen, um Minderjährige besser zu schützen — etwa durch Abschalten personalisierter Werbung oder Einschränkung von Empfehlungen. Erkanntes Fehlalter kann durch Ausweis- oder Kreditkarten-Verifizierung korrigiert werden.
Gleichzeitig gibt es massive Kritik von Datenschutz- und Bürgerrechtsorganisationen: Die Sorge vor Massenüberwachung und einem gefährlichen Präzedenzfall ist real. Dennoch adressiert die Maßnahme ein echtes Problem: Kinder landen sehr schnell bei ungeeigneten Inhalten.
Fazit
Die KI-Woche war turbulent: GPT-5 hat eine lebhafte Diskussion losgetreten, Grok macht mit seinem Spicy Mode Schlagzeilen, Gemini wird nutzerfreundlicher und Perplexity sorgt mit einem spektakulären Offer für Gesprächsstoff. Für mich bleibt wichtig: Schnell auf Feedback reagieren ist gut — aber gründliche Tests und Nutzer-Einbindung im Vorfeld sind mindestens genauso wichtig.
				